Biomethanverkauf als attraktives Betriebsmodell
Die regionale und überregionale Versorgung mit Biomethan wird in Europa aktuell stark ausgebaut. Ziel ist sowohl die Verringerung der Abhängigkeit von Erdgaslieferanten als auch das Vorantreiben der Energiewende durch die Einsparung von CO2. Mit der EU-Offensive REPowerEU strebt Europa bis 2030 eine Erhöhung von 3 Mrd. m³ (Stand 2022) auf 35 Mrd. m³ Biomethan an. Steigende Ausschreibungsmengen gemäß EEG sollen in den nächsten Jahren neue Anreize setzen. Die Industrie unterstützt den Ausbau außerdem mit einer ersten Tranche von 18 Mrd. €.
Als grünes Multitalent ist Biomethan für die verschiedensten Einsatzzwecke hervorragend geeignet: zur Erzeugung von regenerativem Strom und Wärme, als Kraftstoff für CNG- und LNG-Fahrzeuge oder als Ökogas für den privaten Haushalt. Das während der Biogasaufbereitung abgespaltene CO2 kann als Nebenprodukt weitere Einnahmen generieren.
Für Produzenten von Biogas oder Biomethan gibt es je nach Ausgangslage sinnvolle nächste Schritte:
- die Errichtung einer Aufbereitungsanlage,
- der Ausbau der Biomethanproduktion,
- eine Kombination der Biomethanproduktion mit einem bestehenden BHKW
- oder der vollständige Umstieg von einem Biogas-BHKW auf die Biomethanproduktion.
Welche Variante mit entsprechendem Vermarktungsweg die beste ist, muss sorgfältig abgewogen werden. Da die regionale Wärmenutzung, Erdgasanschlüsse oder Transportwege eine wesentliche Rolle spielen, ist jede Biogasanlage oder Biomethananlage individuell zu betrachten. Essenziell ist hierbei die Überlegung, ob der Fokus rein auf einen optimalen Betrieb der Anlage oder zusätzlich auf eine gewinnbringende Vermarktung von Biomethan gelegt werden soll.